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Wundheilungsstörung nach Brust-OP

    Die Häufigkeit einer Wundheilungsstörung nach einer Brust-OP hängt im Wesentlichen von der Spannung auf den Wundbereich ab. Das Aufgehen der Naht (Nahtdehiszenz) ist eine Komplikation, die zu der Wundheilungsstörung dazu gezählt wird. Hier dürfte das Risiko bei besonders grossen Implantaten im Verhältnis zum Brustvolumen (und/oder bei gleichzeitiger Bruststraffung) erhöht sein.

    Gründe für eine Wundheilungsstörung

    • Rauchen

    Wirkt sich negativ auf den Heilungsprozess aus

    • Zu viel Spannung auf der vernähten Wunde

    OP-Naht geht auf

    •  Wundpflaster/Druckverband wurde nach OP nicht lange genug getragen
    Zu große Zuglast auf die Wunde
    • Zu viel körperliche Belastung

    Z.B. Einkäufe getragen, zu schnell wieder Sport gemacht…

    • Wundbereich (viel) berührt

    An der Wunde/Naht “herumgespielt”

    • Wunde ist nass geworden

    Z.B. während der Heilung Schwimmen gewesen

    • Falsch gelegen

    Auf dem Bauch gelegen, geschlafen

    Zugangsweg hat Einfluss auf Wundheilung

    Das Risiko einer aufgehenden Naht nach der Brustvergrößerung ist auch vom Zugangsweg der Brustimplantate abhängig. Wird das Implantat über die Brustfalte eingebracht, liegt bei Vernähen dieses Schnittes die Zuglast direkt auf der Wunde. Bei Einbringung der Silikonimplantate über die Achsel, wird der vernähte Schnitt nicht belastet.

    1. Axillärer Zugang = implantatfern = geringes Risko einer Nahtdehiszenz
    2. Brustfaltenschnitt = implantatnah = Risiko in Abhängigkeit von der Implantatgrösse höher

    Aufgehen der OP-Naht

    Aus einer Nahtdehiszenz kann sich eine unschöne Narbe entwickeln und das ästhetische Ergebnis der Brust-OP schmälern. Um die Spannung auf den Wundbereich möglichst gering zu halten, werden nach der OP routinemässig spezielle Wundpflaster und Druckverbände zur Zugentlastung eingesetzt. Bei möglich andauernden Spannungen, sollte auch an eine verlängerte Tragezeit dieser Hilfsmittel gedacht werden.

    Risiko der Wundheilungsstörung minimieren

    Nicht zuletzt sollten allgemeinmedizinische Aspekte Erwähnung finden. Rauchen gilt weiterhin als ein Risikofaktor für Heilstörungen aller Art. Auch übermässige körperliche Belastung, eigene Manipulationen an der Brust und falsche Lage (Bauchlage) sind Risikofaktoren für eine Wundheilungsstörung.

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