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Umfrage bei Brustkrebs-Patientinnen: Brustrekonstruktion mit eigenem Gewebe bevorzugt

    Erhalten Frauen nach einer Brustenfernung aufgrund einer Krebserkrankung eine Rekonstruktion ihrer Brust, so sind sie glücklicher mit dem Endergebnis, wenn die Brust aus körpereigenem Gewebe wiederhergestellt wurde. Die Möglichkeit Brustimplantate zu verwenden führte zwar zu einer schnellen Rehabilitation, da das Einsetzen der Silikonimplantate bereits während der primären Operation möglich ist, schnitt aber bei der amerikanischen Umfrage, die jüngst veröffentlicht wurde, nicht nicht ganz so gut wie die Alternative ab.

    Eine Brustrekonstruktion mit einem Brustimplantat ist heute in den meisten Fällen schon bei der Primäroperation möglich, so kann den Frauen (und gegebenenfalls auch ihren Partnern) der befremdliche Anblick einer fehlenden Brust erspart bleiben. Die Rekonstruktion mit eigenem Gewebe ist dagegen zeitlich deutlich aufwendiger. Mit durchaus 1 Jahr Wartezeit nach der Brustabnahme muss gerechnet werden, da sich das Gewebe (in vielen Fällen auch nach Bestrahlung) erholen kann. Der Eingriff selbst ist unter Verwendung von Muskeln aus dem Bauch-, Brust-, aber auch Rückenbereich sehr anspruchsvoll.
    Um so mehr erstaunt das Ergebnis, dass die Betroffenen diese Art der Rekonstruktion bevorzugten. Die 47 Frauen, die sich für eine Rekonstruktion mit Eigengewebe entschieden hatten, benoteten die neuen Brust später im Durchschnitt mit 75 von 100 Punkten. Die 45 Frauen mit einem Brustimplantat gaben ihrer neuen Brust im BRUST-Q-Fragebogen 65,5 Punkte.

    Ein möglicher Grund für die höhere Zufriedenheit mit dem „natürlichen“ Brustaufbau könnte der Umstand gewesen sein, dass die Patientinnen länger ohne Brust gelebt hatten, sich daher anders mit Ihrer Erkrankung auseinandergesetzt hatten und die Rekonstruktion noch bewusster angegangen sind. Auch mag das das höhere Lebensalter der Patientinnen von durchschnittlich 51 Jahren ein Faktor gewesen sein. Die Patientinnen der Implantatgruppe waren mit 44 Jahren deutlich jünger, mit mehr Betroffenen, die sich aufgrund eines genetischen Risikos vorsorglich hatten operieren lassen.

    Quelle:
    Eltahir, Yassir M.D.et al.
    Which Breast Is the Best? Successful Autologous or Alloplastic Breast Reconstruction: Patient-Reported Quality-of-Life Outcomes
    Plastic & Reconstructive Surgery; January 2015 – Volume 135 – Issue 1 – p 43–50