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Neue Erkenntnisse zu PIP-Implantaten: Silikoninhalt wohl nicht verunreinigt

    Für eine neue Studie wurden in Großbritannien 130.000 Frauen mit  240.000 Brustimplantaten verschiedener Hersteller untersucht. Die britischen Mediziner des NHS stellten dabei fest, dass die Implantate des Hersteller PIP „Poly Implant Prothèse“ mindestens doppelt so häufig reißen wie Implantate anderer Hersteller. Das Risiko, dass ein PIP-Implantat innerhalb von zehn Jahren ausläuft liegt demnach zwischen 15 und 30 Prozent, bei vergleichbaren Produkten liege die Häufigkeit einer Ruptur bei ca. 10-14 Prozent. Gegenüber bisherigen Presseberichten dementieren die  NHS-Mediziner aber, dass im PIP-Silikon gesundheitsgefährdende Verunreinigungen gefunden wurden. Untersuchungen in französischen und australischen Laboren gaben auch keine Anzeichen für vermehrte Hautirritationen durch das verwendete Silikon. Allerdings erhöhe die größere Gefahr einer Ruptur natürlich auch das Risiko für grundsätzliche Reaktionen auf die Silikoninhaltsstoffe z.B. Silikonkrankheit und Lymphknotenvergrößerung im Umfeld der Implantate.
    Von den britischen Behörden geht nun die Empfehlung an die Chirurgen aus, alle Frauen mit PIP-Implantaten auf Intaktheit der Implantate zu untersuchen. Bei Verdacht einer Implantatruptur ist eine Entfernung indiziert. Falls die Implantate jedoch unversehrt seien, müssten diese nicht partout entfernt werden. Hier sollte ein sorgfältiges Abwägung von Vor- und Nachteilen eines solchen Eingriffs erfolgen.

    In Deutschland empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) seit Januar 2012 die auch vorsorgliche Empfehlung der PIP-Implantate. Ob sich dies nach den neuen Erkenntnissen aus England ändern wird, ist noch unklar.