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Studie: Hinauszögern notwendiger OP bei Brustkrebs verschlechtert Prognose

    Beträgt die Zeit zwischen der Diagnose von Brustkrebs und der Operation neun Wochen oder mehr, senkt das die Überlebensrate der betroffenen Frauen drastisch. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie aus den USA.

    Daten von über 300.000 Patientinnen ausgewertet

    Über einen Zeitraum von vier Jahren haben Wissenschaftler der University of Wisconsin School of Medicine and Public Health bei Brustkrebspatientinnen untersucht, welchen Einfluss der Zeitpunkt der Operation auf die Überlebensrate der Frauen hat. Dabei ging es um Patientinnen, bei denen eine OP der erste Behandlungsschritt gegen den Krebs darstellte. Die Studie umfasste 373.334 Personen ab einem Alter von mindestens 18 Jahren mit diagnostiziertem Brustkrebs im Stadium I bis III. Die Zeit der Nachbeobachtung („follow-up“) betrug fünf Jahre.

    Je schneller die Brustkrebs-OP erfolgt, desto besser

    Es stellte sich heraus, was eigentlich jedem klar sein sollte: je schneller die OP nach Krebsdiagnose erfolgt, desto besser ist die Prognose. In diesem Fall konnten die Wissenschaftler die Zeit betiteln, die höchstens von der Diagnose bis zur OP vergehen sollte, damit die betroffene Frau die besten Überlebenschancen hat: 8 Wochen. Darüber hinaus wird es kritisch. Besonders jüngere Frauen sind schlechter dran, wenn sie länger warten. Das könnte mit dem Stoffwechsel zusammenhängen, der in jungen Jahren viel schneller ist. Das schnellere Zellwachstum beinhaltet auch ein schnelleres Wachstum von Krebszellen und dessen Streuung im Körper.

    Bei Krebs rennt die Zeit: Brustkrebs-OP nicht aufschieben!

    In der Studie waren es vor allem Frauen mit schwachem Einkommen und/oder keiner Krankenversicherung, die mit einer Krebs-OP warten mussten, da schlichtweg das Geld für den medizinischen Eingriff fehlte. Was in den USA keine Seltenheit ist, ist hierzulande zum Glück anders: Die gesetzliche Krankenkasse kommt für die Kosten der Brustkrebs-OP auf. Deswegen: Warten ist keine Option!
    Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich im JAMA Surgery veröffentlicht.

    Quelle: doi:10.1001/jamasurg.2022.8388