Seit 1982 werden immer wieder Fälle bekannt, in denen ein möglicher Zusammenhang zwischen Silikonimplantaten und verschiedenen Krankheitsbildern, die man dem rheumatischen Formenkreis zuordnet, diskutiert wird.
- Schmerzen
- Muskelkrämpfe
- Gelenkschwellungen
- Erschöpfungszustände
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Konzentrationsstörungen
- Hautreizungen
- Atembeschwerden
- Immunschwäche
Es wurden im Blut auffällige Werte gefunden, die auf eine Immunreaktion schliessen liessen. Die Beschwerden, so hieß in in einigen Beobachtungen, verschwanden nach Entfernung der Brustimplantate.
Silikon: Schädliche Wirkung nicht bewiesen
Da die Vermutungen nicht entkräftet werden konnten, wurde 1992 die Verwendung von Silikon(gefüllten) Implantaten durch die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA mit der Begründung der nicht gegebenen Sicherheit untersagt. Letztlich fehlte aber ein Beweis für die schädigende Wirkung des Silikons. Außerdem gab es auch erhebliche Interessen, die Brustimplantate nicht gänzlich zu verbieten, zumal auch die Kochsalzlösung-gefüllten Implantate ja eine Silikonhülle besassen.
Moderne Silikonimplantate erst seit 2006 zugelassen
Im Jahr 1997 wurde dann durch das Department of Health and Human Services (HHS) eine gründliche Untersuchung eingeleitet. Der Verdacht gegenüber Silikon als Auslöser der beschriebenen Symptome liess sich in dem 1999 vorgestellten Bericht des beauftragten Institute of Medicine of the National Academy of Science (IOM) nicht erhärten. Es dauerte aber bis zum Jahr 2006, bis (unter der verbesserten kohäsiven Silikongelfüllung) die erneute Freigabe von silikon-gefüllten Implantaten durch die FDA erfolgte. Die Zulassung war zunächst mit strikten Auflagen bezüglich der Überwachung von Nebenwirkungen und Undichtigkeiten (z.B. durch MRT/Kernspintomografie) verbunden.
Kohäsives Silikongel deutlich weniger problematisch
Seit dem Einsatz von Implantaten der neueren (4./5.) Generation mit kohäsivem Gel sind die Berichte über Probleme zwar deutlich rückläufig, es gibt aber immer noch viele Gegner von Implantaten.
Jeder Körper reagiert anders, generelle Silikon-Gefahr ist nicht belegt
Letztendlich bleibt bei der Beurteiligung der Problematik die Schwierigkeit, dass die beobachteten Symptome unspezifisch sind. Sie treten auch bei anderen Krankheiten auf, und kommen auch in der gesunden Bevölkerung vor. Da jeder Organismus mehr oder weniger sensibel auf in den Körper eingebrachte Fremdkörper reagiert, könnte die bemerkte Immunreaktion auch eine Exazerbation (Verschlimmerung) einer bereits bestehenden (aber bislang unbemerkten) Veranlagung darstellen.
Weitere Informationen zur BII (Breast Implant Illness) auf dgpraec.de
FDA Breast Implant Consumer Handbook – 2004
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