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Exktrakte der Spinnenpflanze wirken antibakteriell und fördern Wundheilung

    Extrakte der in Australien, Afrika, Asien und den Vereinigten Staaten verbreiteten asiatischen Spinnenpflanze Cleome viscosa L. aus der Familie der Cleomaceae (engl.: Tickweed) werden schon sehr lange in der traditionellen Medizin zahlreicher alter Naturvölker als Naturheilmittel angewendet. So wurden sie ursprünglich von den Aborigines als Medizin gegen Kopfschmerzen oder in den asiatischen Ländern als Heilmittel gegen Gelenkschmerzen genutzt. In Asien werden sie in der traditionellen indisch-ayurvedischen und chinesischen Medizin eingesetzt. Nach neuesten Erkenntnissen konnte ihr nun auch ein positiver Effekt auf die Wundheilung zugesprochen werden.
    In einer Laborstudie wurden Petroleumether, Chloroform, Methanol und in Wasser gefilterte Extrakte (water successive extracts) von Blättern der Pflanze auf ihre antimikrobiellen und wundheilungsfördernden Eigenschaften hin untersucht. Am lebenden Modell wurde die Wundheilungsaktivität im Tierversuch an Mäusen gemessen. Petroleumether- (CvPE) und Chloroformextrakte (CvCE) der C. viscosa wiesen keine entzündungshemmenden Eigenschaften auf. Das Methanolextrakt der C. v. (CvME) hingegen zeigte entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften gegen bestimmte Erreger, wie dem gefährlichen Krankenhauskeim Staphylococcus aureus.
    Im Laborexperiment wurde die Bildung von Gewebszellen durch CvME und Wasserextrakt (CvWE) erhöht und somit die Wundheilung verbessert. Am Lebendmodell mit Labormäusen konnte veranschaulicht werden, dass die gemeinsame lokale Anwendung von CvME (2.5 % w/w) und dem Antibiotikum Gentamicinsulfat-Hydrogel die Wundkontraktion signifikant erhöhte und somit ebenfalls einen Beitrag zu einer beschleunigten Wundheilung leistete. Diese ersten Ergebnisse zeigen Möglichkeiten eines Einsatzes von C. viscosa bei der Wundheilung auf und legen eindrücklich dar, dass die „klassische Medizin“ durchaus von Erkenntnissen aus der naturheilkundlichen traditionellen Anwendung pflanzlicher Heilmittel profitieren kann.

    Quelle: Oriental Pharmacy and Experimental Medicine
    September 2014, Volume 14, Issue 3, pp 269-278