Immer wieder gingen Implantat-Skandale durch die Presse. Der PIP-Skandal betrifft nach wie vor tausende Frauen. Es wurde ein einheitliches Implantatregister gefordert, mit dessen Hilfe etwaige Implantat-Mängel schnell aufgedeckt, und Patienten gewarnt werden können.
Patientensicherheit weiterhin vernachlässigt
Bereits 2019 hat der Bundestag die Einrichtung eines verbindlichen Implantatregisters beschlossen, um bei Problemen die Nachverfolgung zu erleichtern. Die Details dazu sollten in einer Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit festgelegt werden. Diese lässt nun aber länger auf sich warten als gedacht. Die Schuld wird dabei vor allem der Corona-Pandemie zugeschrieben.
Für Brustimplantate soll das Register voraussichtlich ab dem 1. Januar 2023 funktionieren. Wie lange es dauert, bis genügend Daten eingespeist sind, damit verlässliche Rückschlüsse auf gelistete Produkte gezogen werden können, ist allerdings nicht ersichtlich.
Der Probebetrieb soll für das Brustkissen-Register ab Juni diesen Jahres aufgenommen werden. Zunächst ohne, und dann mit Echtdaten.
Für andere Implantate wie Hüft- und Knieprothesen wird ein Regelbetrieb frühestens 2024 erwartet.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt