Heute präsentierte die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) die Ergebnisse ihrer Patientenbefragung 2012. Gemeinsam mit Dr. Marta Obermeier, Tagungspräsidentin der 40. Jahrestagung der DGÄPC, erläutert DGÄPC-Präsident Dr. Sven von Saldern die Ergebnisse der Studie. Dabei steht der Bezug zu aktuellen Themen wie dem PIP-Skandal im Vordergrund. Seit 2008 führt die älteste deutsche Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie jährlich eine anonyme Befragung unter Patienten durch, um Daten wie Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus und durchgeführte Eingriffe zu ermitteln. Alters- und geschlechterspezifische Unterschiede stehen im Fokus der Präsentation. Zudem informieren die Podiumsmitglieder über Trends in der ästhetischen Medizin sowie neueste Aktivitäten der DGÄPC.
Patienten werden älter
Wer sich im Jahr 2012 einer ästhetisch-plastischen Behandlung unterzog war im Durchschnitt 40 Jahre und acht Monate alt. Im Vorjahr lag das Durchschnittsalter hingegen noch bei 38 Jahren und zehn Monaten. Besonders starke Zuwächse gab es in der Altersgruppe 41-50, die um 4,7 Prozentpunkte zulegte. Auch der Anteil der Patienten über 60 stieg deutlich um 3,8 Prozentpunkte an. Insgesamt wirkt sich das Alter der weiblichen Patienten stärker auf diesen Trend aus. Denn bereits beim Alter zeigen sich erste Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Frauen sind 2012 mit durchschnittlich 41 Jahren und einem Monat rund 27 Monate älter als im Vorjahr, Männer mit 38 Jahren und neun Monaten etwa genauso alt wie 2011.
Männer ledig, Frauen verheiratet
Weitere Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Patienten ergeben sich aus dem jeweiligen Familienstand. Insgesamt befinden sich knapp zwei Drittel der Patienten in einer festen Beziehung (19,3 Prozent) oder sind verheiratet (41,5 Prozent). Nur eine Minderheit von 36,2 Prozent gab auf dem Befragungsbogen „ledig“ an. Bei den weiblichen Patienten sieht diese Verteilung ähnlich aus. Bei den Männern dagegen bilden die Singles die größte Gruppe (44,1 Prozent), erst danach folgen Verheiratete (30,2 Prozent) und Männer in fester Beziehung (22,8 Prozent).
Frauen sind vorsichtiger geworden
Am deutlichsten treten die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei den beliebtesten ästhetisch-plastischen Behandlungen zutage. Hier belegte die Brustvergrößerung in den vergangenen Jahren bei den Frauen regelmäßig einen Spitzenplatz, bei Männern taucht sie naturgemäß nicht unter den Top Ten auf. 2012 ging der Anteil der Patientinnen, die eine Brustvergrößerung durchführen ließen, erstmals deutlich zurück. Gaben im vergangenen Jahr noch 29,2 Prozent der Patientinnen an, sich für eine Brustvergrößerung entschieden zu haben, so waren es in diesem Jahr nur noch 23,5 Prozent. „Wir bemerken bei der Brustvergrößerung keinen großen Nachfragerückgang“, so Dr. Sven von Saldern, „Patientinnen sind aber vorsichtiger geworden.